Schlehe - Schwarzdorn - Prunus spinosa
Der Schwarzdorn leistet einen erheblichen Anteil am Erhalt der Artenvielfalt. Zahlreichen Vogelarten besuchen diesen Strauch. Für Bienen und Schmetterlingsraupen ist er eine gute Futterquelle. In der Feldhecke oder Streuobstwiese findet dieser Wildfruchtstrauch seinen unbedingten Platz und fördert dort die Biodiversität.
Herkunft: Kulturpflanze der von Europa bis Nordafrika heimischen Wildart
Familie: Rosengewächse, Rosaceae
Wuchs: Die Schlehe wächst langsam zu einem Strauch von ca. 3 Meter Höhe. Die sparrigen Leittriebe wachsen aufrecht und verzweigen sich sehr gut. Durch Wurzelausläufer wird der Strauch deutlich breiter als hoch. Aufgrund der sehr guten Schnittverträglichkeit kann Prunus spinosa auch kleiner gehalten werden. In Feldhecken wird der Schwarzdorn turnusmäßig auf den Stock gesetzt, er treibt anschließend vital und mehrtriebig aus.
Blätter: Das sommergrüne Laub ist wechselständig angeordnet. Der Blattaustrieb erfolgt nach der Blüte. Die dunkelgrüne Blattfarbe des elliptischen Blattes färbt sich zum Herbst gelblich. Die Herbstfärbung ist eher unauffällig.
Blüte: Im April zeigt sich die zierende Blüte in zahlreichen Einzelblüten. Die Fernwirkung der Blüten ist unübersehbar, es wirkt so, als ob der Strauch in einer weißen Wolke eingehüllt ist.
Früchte: Die bekannten Schlehen sind sehr sauer und erst nach der Einwirkung von Frost genießbar. Aus Ihnen lässt sich ein Wildfruchtlikör zubereiten.
Wurzelsystem: Das Wurzelsystem ist flach und weitstreichend, es bildet zahlreiche Ausläufer. Der Ausbreitungsdrang ist nicht zu unterschätzen. Die Ausläuferbildung kann durch eine Wurzelsperre begrenzt werden.
Standort: Der Standort kann sonnig bis halbschattig gewählt werden.
Boden: An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt, der kultivierte Gartenboden reicht für ein gutes Gedeihen aus. Als Pioniergehölz wächst die Schlehe sogar auf Ödland.
Verwendung: Pioniergehölz, Feldhecken, Windschutz, Renaturierung, Böschungssicherung, undurchdringliche Hecken, Vogelschutzgehölz, Futterpflanze für Schmetterlingsraupen, Nektarlieferant
Wissenswertes: Die Zweige der Schlehe können als Barbarazweige verwendet werden. Sie werden am 4. Dezember geschnitten und erblühen zum Weihnachtsfest. Die dazu notwendige Behandlungsmethode lässt sich leicht recherchieren.