Kreuzdorn - Rhamnus cathartica
Der Kreuzdorn sichert die Standhaftigkeit der in Europa gefährdeten Artenvielfalt. Seine Wichtigkeit für das Ökosystem wurde bisher oft übersehen und unterschätzt. Fatalerweise wurde er zusammen mit der Wildnis vielerorts durch Flurbereinigung verdrängt. In der Feldhecke und im naturnahen Garten fördert der Kreuzdorn mit weiteren heimischen Gehölzen die Biodiversität.
Herkunft/Heimat: Kulturpflanze der in Europa heimischen Wildart
Familie: Kreuzdorngewächse, Rhamnaceae
Wuchs: Der Kreuzdorn wächst zum Großstrauch von ca. 2 bis 3 Meter Höhe und Breite. Die Krone bildet sich locker und unregelmäßig auf einem meist kurzen und krummwüchsigen Stamm, dabei wirkt er baumartig. Die Äste stehen sparrig ab und haben dornige Kurztriebe. Durch Schnittmaßnahmen kann der Strauch auch wesentlich kleiner gehalten werden. Als Knickpflanze wird der Kreuzdorn turnusmäßig auf den Stock gesetzt, sein hohes Ausschlagvermögen lässt ihn anschließend vital und mehrtriebig weiterwachsen.
Blätter: Das sommergrüne Laub ist wechselständig angeordnet und unpaarig gefiedert. Die Blattform ist länglich bis eiförmig. Die dunkelgrüne Blattfarbe färbt sich zum Herbst gelb.
Blüte: Im Mai/Juni zeigt sich die unscheinbare Blüte in Büscheln, die Blütenfarbe ist gelblichgrün. Die Pflanze ist einhäusig, männliche und weibliche Blüten kommen auf einer Pflanze vor.
Früchte: Die schwarzen, saftigen Früchte sind nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
Standort: Der Standort kann sonnig bis halbschattig gewählt werden, der volle Schatten wird nicht vertragen.
Wurzelsystem: Das Wurzelsystem bildet tiefe Senkwurzeln und flach streichende Seitenwurzeln, es eignet sich sehr gut für Böschungs- und Hangbefestigung. Es bildet Ausläufer.
Bodenanspruch: An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Als Pionierpflanze gedeiht der Kreuzdorn auch auf armen und trockenen Böden.
Winterhärte/Hitzeverträglichkeit: Die Winterhärte und die Hitzeverträglichkeit sind sehr gut.
Verwendung: Bienenweide, Naturheilkunde, Vogelschutz und -nährgehölz, Renaturierung, Knick- und Feldhecken, freiwachsende- und geschnittene Hecken, Erosion- und Böschungsschutz, Färberpflanze
Wissenswertes: Bei älteren Pflanzen ist der radikale Rückschnitt nicht mehr zu empfehlen, da das Ausschlagvermögen bei ihnen gering ist. Unreife Beeren und die Rinde gelten als giftig.