Ohrweide - Öhrchenweide - Salix aurita
Die Ohrweide gehört mit ihren hübschen Kätzchen zu den ersten Frühlingsboten. Sie sichert mit weiteren heimischen Arten die Standhaftigkeit der in Europa gefährdeten Artenvielfalt. Ihre Wichtigkeit für das Ökosystem wurde bisher oft übersehen und unterschätzt. Bedauerlicherweise wurde sie vielerorts durch Flurbereinigung verdrängt. In naturnahen Gärten sollte sie daher nicht fehlen. In der Feldhecke findet diese Weide ihren unbedingten Platz und fördert dort die Biodiversität. Insbesondere für die Raupen des Großen Schillerfalters (Apatura iris), bietet der frische Blattaustrieb eine sehr wichtige und seltene Nahrungsquelle. Zur Überwinterung suchen die Raupen Schutz an den Zweigen der Weide.
Herkunft: Kulturpflanze der in Europa und dem westlichen Asien heimischen Wildart
Liefergröße: Sie erhalten 25 kräftige Pflanzen, diese 1-jährig bewurzelten Steckhölzer sind bereits 50-80 cm groß und wurzelnackt. Wurzelnackte Pflanzen bieten von Mitte Oktober bis Ende April eine preiswerte Alternative zu den teureren Containerpflanzen.
Wuchs: Die Ohrweide wächst zum reich verzweigten mittelhohen Strauch von ca. 2 bis 3 Meter Höhe und Breite. Die Weide ist sehr schnittverträglich, sie kann durch Rückschnitt auch kleiner gehalten werden. Der Schnitt fördert den kompakten Wuchs.
Blüte: Die Blüte zeigt sich je nach Region ab Ende März bis April vor dem Laubaustrieb. Salix aurita ist eingeschlechtlich, es gibt somit weibliche und männliche Exemplare. Die männlichen Kätzchen sind eiförmig und tragen gelblichen Pollen und Nektar, die weiblichen Kätzchen sind grünlich und geben Nektar ab.
Blatt: Das sommergrüne Laub ist wechselständig angeordnet, runzelig und überwiegend verkehrt eiförmig. Einige Blätter erinnern an Ohren und sind daher namensgebend. Die Blattfarbe auf der Oberseite wirkt stumpfgrün und auf der Unterseite ist sie blaugrün bis grau.
Standort: Der Standort sollte sonnig bis leicht halbschattig gewählt werden.
Bodenanspruch: An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Frische bis feuchte Böden ermöglichen jedoch die besten Wuchsergebnisse. Durch Mulchen werden diese Bodenverhältnisse leicht erreicht. Der kultivierte und kalkarme Gartenboden reicht in der Regel für ein gutes Gedeihen aus.
Wurzelsystem: Das Wurzelsystem ist flach.
Winterhärte: sehr gut
Verwendung: naturnahe Gärten, Pioniergehölz auf erodierten Böden, Uferschutz, Feldhecken, Landschaftsgehölz, Böschungsschutz, Futterpflanze für Schmetterlingsraupen