Trauben-Holunder – Roter-Holunder – Sambucus racemosa
Der heimische Traubenholunder sichert mit weiteren heimischen Arten die Standhaftigkeit der in Europa gefährdeten Artenvielfalt. Seine Wichtigkeit für das Ökosystem wurde bisher oft übersehen und unterschätzt. Bedauerlicherweise wurde er vielerorts durch Flurbereinigung verdrängt. In naturnahen Gärten sollte er daher nicht fehlen. In der Feldhecke oder Streuobstwiese des südlichen Deutschland findet dieser Wildfruchtstrauch seinen unbedingten Platz und fördert dort die Biodiversität.
Herkunft: Kulturpflanze der in Europa heimischen Wildart
Familie: Geißblattgewächse Caprifoliaceae
Wuchs: Sambucus racemosa wächst zu einem breitbuschigen Strauch von ca. 2 bis 4 Meter Höhe und Breite. Durch Schnittmaßnahmen kann der Strauch auch wesentlich kleiner gehalten werden. In der Feldhecke wird der Rote Holunder turnusmäßig auf den Stock gesetzt. Auf den radikalen Rückschnitt reagiert er mit einem kräftigen Neuaustrieb. Ungeschnittene Pflanzen bilden überhängende Zweige.
Laub: Das sommergrüne Laub ist gegenständig angeordnet und gefiedert. Der Laubaustrieb erfolgt früh. Eine Herbstfärbung findet nicht statt.
Blüte: Im April/Mai zieren rahmweiße bis gelbgrüne Schirmrispen den Strauch. Die zweigeschlechtliche Blüte ist eine sehr gute Bienenweide.
Früchte: Die roten, saftreichen Steinfrüchte können geerntet und verarbeitet werden. Roh sind sie ungenießbar.
Wurzelsystem: Das Wurzelsystem ist flach.
Standort: Der Standort kann sonnig bis halbschattig gewählt werden.
Bodenanspruch: An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt, frische bis feuchte Böden ermöglichen jedoch die besten Wuchsergebnisse.
Verwendung: Naturheilkunde, Bauerngarten, Fruchtschmuckpflanze, Vorfrühlingsbaum, Bienenweide, Pioniergehölz, freiwachsende Hecken, Feldhecken, Streuobstwiese, Futterpflanze zahlreicher Schmetterlingsarten
Pflanztipp: In einer freiwachsenden Hecke sollte der Pflanzabstand 0,75 m bis 1,00 m betragen.