Traubenkirsche - Prunus padus
Die heimische Traubenkirsche sichert mit weiteren heimischen Arten die Standhaftigkeit der in Europa gefährdeten Artenvielfalt. Ihre Wichtigkeit für das Ökosystem wurde bisher oft übersehen und unterschätzt. Bedauerlicherweise wurde sie vielerorts durch Flurbereinigung verdrängt. In naturnahen Gärten sollte sie daher nicht fehlen. In der Feldhecke oder Streuobstwiese findet dieser Wildfruchtstrauch seinen unbedingten Platz und fördert dort die Biodiversität.
Herkunft: Kulturpflanze der in Europa heimischen Wildart
Familie: Rosengewächse, Rosaceae
Wuchs: Die Traubenkirsche wächst zum Kleinbaum oder Großstrauch von 3 bis 10 Meter Höhe und einer Breite von 4 bis 8 Meter. Der Habitus bildet sich eiförmig bis rundlich. Die Äste stehen aufrecht, die hell- bis dunkelbraunen Zweige hängen leicht über.
Einzelne Exemplare erreichen auch eine Endhöhe von 15 Meter. In der Feldhecke wird sie turnusmäßig auf den Stock gesetzt. Aufgrund des hohen Ausschlagvermögens wächst sie anschließend vital und mehrtriebig weiter. Die Schnittverträglichkeit ermöglicht auch den Einsatz an beengten Standorten.
Rinde: Die Rinde riecht besonders im Winter nach Bittermandel. Die gebrochenen Zweige sollen Maulwürfe vertreiben. Der Versuch macht klug.
Blätter: Das sommergrüne Laub ist wechselständig angeordnet, der Blattaustrieb erfolgt früh. Das Blatt ist oberseits dunkelgrün, unterseits ist sie bläulich. Im Herbst sind gelblich bis rötliche Blattfarben zu bewundern.
Blüte: Im April/Mai zeigt sich die auffallende Blüte in überhängenden und vielblütigen Trauben, ihr Duft ist angenehm und intensiv. Die Pflanze ist einhäusig, weibliche und männliche Pflanzen kommen auf einer Pflanze vor.
Früchte: Kirschen
Standort: sonnig – halbschattig
Wurzelsystem: Flachwurzler mit tiefgehender Hauptwurzel, Ausläufer
Bodenanspruch: An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt, der kultivierte Gartenboden reicht aus, um die Pflanze gut gedeihen zu lassen. Feuchte und nährstoffreiche Substrate werden jedoch bevorzugt angenommen.
Winterhärte, Hitzeverträglichkeit: sehr gut
Verwendung: Knick- und Feldhecken, Böschungssicherung, auffallender Blütenbaum in Gärten und Parks, Bienenweide, Vogelschutzgehölz, Futterpflanze für bedrohte Schmetterlingsarten, Naturheilkunde